Attraktivität der Immobilienbranche: Befragung von ehemaligen Azubis
Flexible Arbeitszeiten? Gehalt? Work Life Balance? Welche Kriterien sind für Arbeitnehmer von Bedeutung? Für wie attraktiv wird die Immobilienbranche in Bezug auf diese Kriterien gehalten? Im Zeitraum von Oktober bis Dezember 2018 befragte die EBZ Business School über 400 ehemalige Auszubildende von Wohnungs- und Immobilienunternehmen, die während ihrer Ausbildung das EBZ Berufskolleg besucht haben, zu ihrer beruflichen Entwicklung sowie einer Reihe von Attraktivitätsmerkmalen der Branche. Auf der Wunschliste ganz oben stehen Kollegialität und Jobsicherheit.
Auf die Frage „Wie wichtig sind Ihnen die folgenden Arbeitsplatzmerkmale?“ (1= sehr wichtig bis 5 = gar nicht wichtig) antworteten insgesamt 392 ehemalige Auszubildende. 256 (65,3 %) davon waren weiblich, 136 (34,7 %) waren männlich. Das Alter der Untersuchungsteilnehmer variierte zwischen den Jahrgängen 1970 und 1998, wobei die Jahrgänge von 1990 bis 1996 mit 65,3 % der Befragten den größten Anteil ausmachten.
Damit repräsentieren die Untersuchungsergebnisse insbesondere die Bedeutung der abgefragten Arbeitsplatzmerkmale sowie die Attraktivitätsbewertung der Immobilienbranche innerhalb der Generation Y. Auf die Frage „Wie schätzen Sie die Immobilienwirtschaft bzgl. der folgenden Merkmale ein?“ (1 = sehr stark ausgeprägt bis 5 = sehr wenig ausgeprägt) antworteten 349 Befragte. Die o.g. Verhältnisse in Bezug auf die Variablen Alter und Geschlecht veränderten sich dabei nicht.
Bei den Ergebnissen zeigt sich, dass den Merkmalen Kollegialität und Jobsicherheit mit einem Mittelwert von jeweils 1,4 die stärkste Bedeutung für die Befragten zukommt. In Bezug auf die wahrgenommene Attraktivität der Immobilienbranche zeigt sich hier allerdings eine recht starke Differenz. Kollegialität erreicht dabei lediglich einen durchschnittlichen Attraktivitätswert von 2,7. Mit einer durchschnittlichen Attraktivitätsbeurteilung der Immobilienbranche in Bezug auf die Jobsicherheit von 2,2 ist die Differenz zur subjektiven Bedeutung des Merkmals etwas geringer.
Von relativ großer Bedeutung sind über Kollegialität und Jobsicherheit hinaus die Merkmale Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Gehalt, Selbständiges Arbeiten (Mittelwert jeweils 1,6) sowie Entwicklungsmöglichkeiten/ Personalentwicklung, Aufstiegschancen und flexible Arbeitszeiten (Mittelwert jeweils 1,8). Auch in diesen Merkmalen schneidet die Immobilienbranche in der Attraktivitätsbeurteilung schlechter ab. Die größte Lücke ergibt sich hier bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie (mittlere Attraktivitätsbeurteilung von 2,8). Nur in Bezug auf die Internationalität wird die Attraktivität der Immobilienbranche mit 2,7 positiver bewertet als die eigene Bedeutung (Mittelwert von 3,6).
Allein bei der Möglichkeit zur beruflichen Auszeit wird ein schlechterer Attraktivitätswert als 3 erreicht. Durchaus ein positives Votum für die Immobilienbranche: Ein geringe oder sehr geringe Attraktivitätsbeurteilung findet sich in der Gesamtbetrachtung für keines der abgefragten Merkmale. In den überwiegenden Merkmalen wird die Immobilienbranche als stark bis mittelmäßig attraktiv wahrgenommen. Die teilweise großen Differenzen zwischen Anspruch (subjektive Bedeutung) und Wirklichkeit (wahrgenommene Attraktivität) eröffnen aber Möglichkeiten zur Steigerung der Branchenattraktivität und zeigen, welchen Merkmalen dabei besondere Beachtung geschenkt werden sollte.
Für Fragen und weitere Informationen steht Prof. Dr. Tobias Keller an der EBZ Business School sehr gerne zur Verfügung (Tel.: 0234/9447724; t.keller@ebz-bs.de).