Frankfurter Expertendialog 2025
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Ein Auftakt in dreierlei Hinsicht
Am 29. Januar 2025 lud das EBZ zum Expertendialog nach Frankfurt am Main ein. Die Veranstaltung fand in den Räumlichkeiten des VdW südwest statt und brachte rund 40 Geschäftsführer, Vorstände und Praktiker aus dem gesamten Bundesgebiet zusammen – von Frankfurt und dem Rhein-Main-Gebiet bis hin zu Teilnehmern aus Düsseldorf und Berlin. Ziel war es, aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen in der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft zu diskutieren und wertvolle Netzwerke zu knüpfen.
Obwohl das EBZ bereits seit neun Jahren in Frankfurt am Main vertreten ist, markierte die Veranstaltung einen wichtigen Meilenstein. Seit 2025 bietet die EBZ Business School hier Präsenzmodule an, und mit Anke Schnell, Relationship-Managerin, wurde eine neue Ansprechpartnerin für Wohnungs- und Immobilienunternehmen vorgestellt.
Begrüßt wurden die Teilnehmer von Dr. Axel Tausendpfund, Verbandsdirektor des VdW südwest, Sybille Wegerich, ehrenamtliches Mitglied des EBZ-Vorstandes und Vorstand der Bauverein AG in Darmstadt, Prof. Dr. Daniel Kaltofen, Rektor der EBZ Business School und Rüdiger Grebe, Leiter der EBZ Akademie.
Im Zentrum der Veranstaltung standen die Themen Klima, Digitalisierung und neue Arbeitswelten. In interaktiven Gruppendiskussionen tauschten sich die Teilnehmer über die Herausforderungen und Potenziale der Transformation in der Branche aus.
„Quo vadis – 20 Jahre bis zur Energiewende“
Prof. Dr.-Ing. Viktor Grinewitschus, Professor für Energiefragen der Immobilienwirtschaft an der EBZ Business School, analysierte in seinem Vortrag die Vor- und Nachteile von Wärmedämmung und Dekarbonisierung. Zudem sensibilisierte er für anstehende Änderungen im nationalen und europäischen Zertifikatssystem, die ab 2026 erhebliche Auswirkungen auf die deutsche Wohnungs- und Immobilienwirtschaft haben werden.
Dr.-Ing. Sebastian-Johannes Ernst, Abteilungsleiter Klimaschutz, Technik und Digitalisierung des VdW südwest, stellte praxisnahe Klimastrategien von Wohnungs- und Immobilienunternehmen vor. Besonders betonte er die Bedeutung des Mieterengagements für nachhaltige Veränderungen im Heiz- und Lüftungsverhalten. Studien belegen, dass einfache Maßnahmen wie Informationsplakate in Gebäuden sowie ein Vergleich des individuellen Verbrauchs mit dem der Nachbarn („Peer-Comparison“) zu Energieeinsparungen von bis zu 8 % führen können.
Einigkeit herrschte darüber, dass Klimaschutz und Nachhaltigkeit ohne Digitalisierung nicht realisierbar sind. Gleichzeitig wurde betont, dass der digitale Wandel nur dann erfolgreich sein kann, wenn die Mitarbeitenden aktiv mitgenommen werden.
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Anne Elsner von Gronow-Klimek, Senior Consultant und Teamlead Organisations- und Personalentwicklung der EBZ Akademie, präsentierte zehn zentrale Thesen zur Arbeitswelt der Zukunft. Die Diskussion verdeutlichte, dass die Digitalisierung weiterhin an Bedeutung gewinnen wird. Besonders der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) bietet Chancen in den Bereichen Seminarausschreibungen, Unternehmensanalyse, Datenauswertung und der automatisierten Beantwortung von Kundenanfragen.
Diskussionsrunde: Generalisten vs. Spezialisten
In einer abschließenden Podiumsdiskussion debattierten Dr.-Ing. Sebastian-Johannes Ernst, Ralf Heuser (Managing Director, Head of Client Relationship Management (CRM), CBRE Germany) Rudiger Grebe, Prof. Dr.-Ing. Viktor Grinewitschus, Yannick Ibsch (Head of Human Resources Management Industria Immobilien GmbH) und Sybille Wegerich, .
Die zentrale Frage lautete: Brauchen Unternehmen mehr Generalisten oder Spezialisten? Einigkeit bestand darüber, dass Change Management essenziell ist, um Mitarbeitende bei Veränderungen mitzunehmen. Zudem wurde betont, dass Resilienz als Schlüsselkompetenz in einer zunehmend digitalen Arbeitswelt unverzichtbar ist.
Der EBZ-Expertendialog in Frankfurt am Main verdeutlichte, dass die Wohnungs- und Immobilienbranche vor großen Herausforderungen, aber auch vielfältigen Chancen steht. Klimaschutz und Digitalisierung gehen Hand in Hand, und die erfolgreiche Transformation erfordert nicht nur technologische Anpassungen, sondern auch ein Umdenken in der Unternehmenskultur.
Die Veranstaltung gab den Teilnehmenden neue Erkenntnisse, wertvolle Impulse und erweiterte ihre Netzwerke.