Das Partnertreffen am EBZ 2025

Offenheit für konzeptionelle und technische Innovationen, maßgeschneiderte Bildungs-, Wissenstransfer- und Kooperationsangebote. So kann man der Krise in der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft etwas entgegensetzen. Dieser Bogen wurde auf dem traditionellen „Partnertreffen“ im EBZ in Bochum gespannt.

Eingeladen hatten das EBZ und der VdW Rheinland Westfalen für den 9. April. 70 Vertreter und Vertreterinnen von Unternehmen, die der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft partnerschaftlich verbundenen sind, waren anwesend. In Fachvorträgen wurde über Neuigkeiten aus dem EBZ und wesentliche Entwicklungstrends der Branche informiert. Selbstredend blieb genug Raum für den persönlichen Austausch.

Neuer Studiengang, neue Institute

EBZ-Marketingleiter Tobias Innig begrüßte die Gäste und leitete über zum Vortrag von Torben Rehder, Teamleiter Vertrieb, zu den Neuigkeiten aus dem EBZ. Das EBZ reagiert auf Herausforderungen wie z.B. Fachkräftemangel oder Klimawende im Gebäudesektor mit neuen Bildungs- und Wissenstransferangeboten. So ist der neue Studiengang MBA Real Estate auch offen für Meister und berufserfahrene Handwerker. Neu gegründete Institute – z.B. das „e21 – Institut für nachhaltige Energieversorgung von Immobilien“ – führen Forschung, Praxis und Lösungen zusammen. Die enge Kooperation der Branche mit ihren Dienstleistern wird aber auch gestärkt durch Veranstaltungen wie der VdW-Verbandstag und das VdW-Forum. Diese bieten wie die Fachtagungen, Führungsforen, Seminare und Podcasts des EBZ gute Gelegenheiten zur Präsentation neuer Produkte und Dienstleistungen.

Kaum zu überschätzen: Baustoff Holz

Hochinteressant war der Vortrag von Dipl.-Ing. Architekt Marc Böhnke zum Holzbau. So stellte er nicht nur die positiven Eigenschaften von Holz heraus – etwa die sehr gute CO2-Speicherwirkung –, sondern räumte auch mit vielen Mythen auf. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der, gemessen an den Ressourcen in deutschen Wäldern, alles andere als knapp ist. Holz verfügt über sehr gute Brandschutzeigenschaften, ist als Baustoff extrem haltbar und wiederverwendbar. Holzbau ist nicht teurer als konventionelles Bauen. Holz eignet sich sowohl für komplexe und mehrgeschossige Neubauten wie auch für die serielle Bestandssanierung.

Herausfordernde Rahmenbedingungen bremsen Wohnungsbau

Sein Plädoyer für den Holzbau griff Alexander Rychter, Verbandsdirektor des VdW Rheinland Westfalen, in seinem Vortrag auf. Zunächst gab er einen Überblick über die Markt- und Unternehmensentwicklung der letzten Jahre und die Trends für 2025. Problematisch sei, dass eine zunehmende Zahl von Wohnungsunternehmen und -genossenschaften Herausforderungen bei dem Wohnungsneubau sehen. Nach einer aktuellen Unternehmensbefragung können 70% von ihnen 2025 keine neuen Wohnungen errichten (2024: 66%). Gründe sind die weiterhin viel zu hohen Baukosten, die hohen energetischen Anforderungen und die angespannten Bedingungen am Kapitalmarkt. Von diesen Problemen sind auch Bestandsmodernisierungen betroffen, die spürbar rückläufig sind.

Wenn vor allem zu hohe Baukosten das zentrale Problem sind, dann ist es sinnvoll, hier nach innovativen bautechnischen und kostendämpfenden Lösungen zu suchen. So bedarf es eines verstärkten modularen und seriellen Wohnungsneubaus in Holzbau-, Stahlbeton- und Hybridbauweise. Auch die serielle Bestandsmodernisierung muss deutlich ausgeweitet werden. Und es sollten Innovationen stärker gefördert und berücksichtigt werden: etwa das 3D-Druckverfahren oder das Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen. Zu vielen dieser Punkte gibt der Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD wichtige Hinweise. Rychter abschließend: „Die Branche steht noch immer unter Druck, gleichzeitig gibt es vielversprechende wohnungswirtschaftliche Lösungsansätze – und eben deshalb ist der Austausch mit unseren Industriepartnern so wichtig.“