Auf Bildungstour im EBZ: Gäste aus Zentralasien

Besuch aus Zentralasien – im EBZ in Bochum! Fünf intensive Tage dauerte die Bildungsreise der 18-köpfige Gruppe aus Usbekistan und Kasachstan Ende Juni. Sie bestand aus Vertretern und Vertreterinnen verschiedener Institutionen, die eng mit der dortigen Wohnungs- und Immobilienwirtschaft verzahnt sind. Bei der Reise drehte sich alles darum, die hiesige Branche, das EBZ als immobilienwirtschaftliche Bildungseinrichtung, die Strukturen der Immobilienverwaltung kennenzulernen und einige beispielgebende Exkursionen durchzuführen. Erfreulich: Die Resonanz war durchweg positiv. Der Wunsch wurde geäußert, solche Reisen häufiger zu unternehmen, da sie wichtige Impulse für die eigene Arbeit liefern.

Die Besucher und Besucherinnen aus Zentralasien wurden von EBZ-Vorstand Klaus Leuchtmann begrüßt. Auf sie wartete vom 20. bis zum 24. Juni ein Programm, das jeden Tag aus einem Vortrags- und einem Exkursionsmodul bestand. Die 18 Teilnehmer und Teilnehmerinnen waren als Beschäftigte in Ministerien, der Wohnungswirtschaft oder in Berufsschulen aus beruflichen Gründen stark am deutschen Modell interessiert. Natürlich wartete in Bochum nicht nur Arbeit auf sie. Es gab es auch lockere Elemente, etwa gemeinsame Essen, einen Ausflug ins Bergbaumuseum oder eine Sightseeing-Tour durch Bochum.

O-Töne der Besucher und Besucherinnen

Madina Uralbek ist Leiterin des Büros für technische Regulierung und neue Technologien, Kazakhstan Center for Modernization and Development of Housing and Communal Services (KazZentr)

Im Rahmen der Bildungsreise wurden die Struktur und die Grundlagen der Wohnungswirtschaft in Deutschland vorgestellt, ebenso die Verwaltung von privaten und vermieteten sowie von gewerblichen Immobilien. Ausführlich behandelt wurden die Hausverwaltung durch Verwaltungsgesellschaften sowie deren wichtigsten Aufgaben, die Tätigkeit des „Hausmeisters“ in Deutschland und die Pflichten und Verantwortlichkeit der Eigentümer. Viel Aufmerksamkeit wurde der Energieeffizienz und dem sparsamen Umgang mit Energie in Gebäuden sowie der Digitalisierung in der Wohnungsverwaltung gewidmet.

Die Teilnehmer informierten sich über die Erfahrungen bei der Modernisierung von Wohngebäuden, den Neubau von Wohnungen und die Arbeit von Wohnungsbau­genossenschaften und Verwaltungsgesellschaften.

Während der Exkursionen wurden modernisierte Wohngebäude vorgestellt, wobei die Anwendung von Technologien und Materialien bei der Instandsetzung, die eine Einsparung von Ressourcen ermöglichen, detailliert beschrieben wurde.

Insgesamt wurden wichtige Themen aus dem Wohnungs- und Kommunalbereich angesprochen und die Teilnehmer erhielten viele hilfreiche Informationen, die ihnen bei ihrer künftigen Arbeit nützlich sein werden. Auf alle Fragen erhielt ich konkrete Antworten. Für mich selbst habe ich viel Neues erfahren, insbesondere was die Beantwortung von Fragen zur Verwaltung und zur Modernisierung von Wohngebäuden betrifft.

Ich habe eine neue Sichtweise auf die Hausverwaltung in Deutschland gewonnen, vor allem, dass in einem Mehrfamilienhaus keine eigene Rechtsform geschaffen wird, sondern mit der Unterzeichnung der Teilungserklärung eine Wohnungseigentümergemeinschaft entsteht. Die Mitgliedschaft in der Wohnungseigentümergemeinschaft wird automatisch mit dem Erwerb des Eigentums an der Wohnung erworben. Dagegen schreibt das kasachische Gesetz die Bildung einer eigenen Organisations- und Rechtsform für jedes Mehrfamilienhaus vor.

Selbstverständlich werde ich das erworbene Wissen in meine Tätigkeit einfließen lassen, insbesondere in die Verbesserung der Wohnungsbaugesetzgebung, in Änderungen von Verordnungen, normativen und technischen Dokumenten.

Ich möchte mich bei den Organisatoren der Studienreise bedanken, das Material wurde sehr anschaulich präsentiert, die Übersetzung aus dem Deutschen war hervorragend.

Sanzhar Kaziyev ist Chief Urbanist der Abteilung für Wohnungsprogramme und Urbanistik der Kasachischen Wohnungsgesellschaft und Aigerim Kurmanbayeva, Leitende Spezialistin der Abteilung für technische Expertise und Monitoring der Kasachischen Wohnungsgesellschaft, Nur-Sultan

„Berufsausbildung und Qualifizierung für Immobilienverwalter – deutsche Erfahrungen“: Das von der Europäischen Union finanzierte Projekt hinterließ bei den Mitarbeitern der Kasachischen Wohnungsgesellschaft (im Folgenden (eng.) JSC KZhK – the Kazakhstan Housing Company) einen positiven Eindruck.

Die Themen der Studienreise waren aktuell und sorgfältig ausgewählt. Besonders hervorheben möchte ich die Qualifikation der Dozenten und Praktiker, die es uns ermöglichten, sich mit den Themen der Vorträge und Diskussionen direkt vertraut zu machen.

Die Mitarbeiter hatten die Möglichkeit, die unterschiedlichen Vorgehensweisen in Deutschland und Kasachstan auf dem Gebiet der Wohnungswirtschaft und des Städtebaus kennenzulernen und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen.

Die Reise selbst hatte große Auswirkung auf die Auseinandersetzung mit verschiedenen Ansätzen zur Finanzierung einer Wohnungseigentümergemeinschaft, der Instandhaltung, der energetischen Modernisierung von Gebäuden und der Berechnung der Energieeffizienz. Darüber hinaus hat sich der Besuch einer Stadt mit einer nahezu idealen Infrastruktur und geeigneten Erholungsgebieten eingeprägt, mit dem Bewusstsein, wie die städtische Umwelt beschaffen sein sollte.

Die Organisation der Reise verlief mit Unterstützung der Assoziation Shanyrak auf höchstem Niveau, von der Einreichung und Erteilung des Visums bis zu den letzten Minuten der Rückreise.

Wir schlagen vor, eine Liste der für JSC-KZhK-relevanten Themen zu erstellen und einen Folgebesuch mit Blick auf die praktische Umsetzung zu organisieren.

Aliya Bogayeva ist Direktorin der GmbH „ZhKH-INFO“, Almaty, gkhsp.kz

Über das Weiterbildungsprogramm ToT (und Study Tour to Germany) im Rahmen des Projekts PROMHOUSE, Bochum, Deutschland.

Nützliche und wichtige Informationen wurden von den Referenten vermittelt, noch mehr Vergnügen bereiteten die Besichtigungen der Objekte als Beispiele für Verwaltung, Modernisierung und Renovierung sowie der im Bau befindlichen neuen Komplexe. Vielen Dank an die Organisatoren auf deutscher Seite, hervorragende Dolmetscher – und alle Aktivitäten verliefen nach Plan.

Welche wichtigen Punkte habe ich für mich vermerkt:

Wichtig bei der Immobilienverwaltung in Deutschland ist, dass nur Fachleute, die eine entsprechende Ausbildung, Kurse und einen Befähigungsnachweis absolviert haben, eine Immobilie verwalten dürfen. Was in unserem Land bis zur Einführung des Gesetzes über die Wohnverhältnisse leider dem Zufall überlassen wurde. Mittlerweile werden Fachleute ausgebildet und geschult, die zuvor durch die große Schule der Praxis gegangen sind. Aber aus irgendeinem Grund sind die Verwalter der neuen Organisationsformen (Wohnungseigentümergemeinschaften / Personengesellschaften) nicht gesetzlich verpflichtet, sich ausbilden zu lassen, sodass die Leute nur mit einer Vorstellung in die Verwaltung kommen – „Geld zu kassieren“.

Ich denke auch, dass es nach den deutschen Erfahrungen wichtig ist, dass die Anteile an dem Gebäude, die gemeinschaftlich und individuell sind, bereits vor dem Einzug der Eigentümer berechnet werden. Wir haben diesen Prozess noch immer nicht in Ordnung gebracht, was unbedingt berechnet und unterzeichnet werden sollte, bevor die Eigentümer einziehen. Die Eigentümer sollten die Grenzen zwischen gemeinsamem und individuellem Eigentum kennen und entsprechend bezahlen.

In einem der Kurse wurde auch erwähnt, dass dem Eigentümer eine kleinere Wohnung angeboten werden kann, wenn er nicht in der Lage ist, die Kosten für Wohnung und Nebenkosten zu tragen. Damit er seine Ausgaben problemlos bezahlen kann. Und wenn es einen Nichtzahler gibt, können die Dienstleistungen für das ganze Haus eingestellt werden, und dann kann der Eigentümer „keine Gnade“ von seinen Nachbarn erwarten, sodass es praktisch keine Nichtzahler gibt, um derartige Konflikte zu vermeiden.

Wir haben leider in jedem Haus Schuldner, die nicht nur Reparaturen und Instandhaltung, sondern auch die Nebenkosten jahrelang nicht bezahlen, alles wird gerichtlich geklärt und die Rechtsstreitigkeiten können sich über Jahre hinziehen.

Mir gefiel die Art und Weise, wie die Häuser für Menschen mit Behinderungen eingerichtet sind, wobei alles berücksichtigt wurde, das begann beim Hauseingang, setzte sich beim Fahrstuhl fort und endete in den Wohnungen selbst. Die Politik des Landes sieht vor, dass sich Menschen mit Behinderungen nicht so fühlen sollen, sie sollen in der Gesellschaft leben und von allen gleichbehandelt werden. Leider sind die Dinge hier bei uns auch wieder sehr viel komplizierter. Wir sehen selten Rollstuhlfahrer auf der Straße, weil es fast nirgendwo Rampen gibt, weder in Verkehrsmitteln noch in Häusern noch auf der Straße, wenn man hinauf- oder hinunterfahren muss. Ich würde mir wünschen, dass sich unsere behinderten Menschen überall wohl fühlen. Und dies sollte beim Bau von Wohnungen sowie von Straßen und Wegen berücksichtigt werden.

Was die Ausbildung anbelangt, so gefällt mir das duale Ausbildungssystem. Und zwar wenn der zukünftige Student in ein Unternehmen geht, um dort zu arbeiten, und dann erst den Beruf und die Ausbildung in der richtigen Richtung bestimmt. Zu Sowjetzeiten hatten wir ein solches System, aber als das Land seine Souveränität erlangte, wurden aus irgendeinem Grund alle Berufsschulen neu ausgerichtet und geschlossen. Zurzeit gibt es im Land noch mehrere Hochschulen (ehemals Fachhochschulen), die solche Fachkräfte ausbilden, und es besteht eine große Nachfrage nach ihnen.

Ich war sehr überrascht und es hat mir gefallen, wie sauber die Müllplätze aussahen. Ich habe verstanden, dass sie digitalisiert sind und wenn der Abfallbehälter voll ist, gibt es ein Signal, dass er voll ist, und er wird abgeholt.

Es war auch eine wichtige Entdeckung für mich, eine größere Renovierung durchzuführen, ohne die Bewohner auszuquartieren. Und auch die Politik, dass es billiger ist, ein Haus zu renovieren und zu modernisieren, als es abzureißen. Ein praktischer Ansatz. Ich denke, wir sollten uns das zu eigen machen.

Vielen Dank an Herrn Merkel für seine einfache und verständliche Darstellung des Themas, wie Hausverwalter mit Mietern arbeiten, wie sie kommunizieren und Probleme lösen können.

Er vertritt außerdem die Ansicht, dass man vor der Gründung eines internationalen Verbandes zunächst einen Verband in seinem eigenen Land gründen und gemeinsame Strategien, Ziele und Anforderungen festlegen muss. Die Fachleute sollten sich zunächst in ihrem eigenen Land zusammenschließen, damit sie mit Verbänden in anderen Ländern zusammenarbeiten und nicht nur ihre Erfahrungen austauschen, sondern auch die Erfahrungen anderer Länder übernehmen können.

Bermukhambetova Botagoz ist Expert, Assoziation "Shanyrak", Nur-Sultan

Zunächst möchte ich mich bei der Europäischen Union für die Unterstützung des Projekts PROMHOUSE bedanken.

Das Bildungsprogramm umfasste aktuelle Themen der Organisation der professionellen Wohnungswirtschaft, darunter Energieeffizienz, Sanierung, Digitalisierung sowie die Verbindung zwischen Bildung und Wirtschaft.

Unsere Gruppe erhielt eine Menge nützlicher und aktueller Informationen zu allen behandelten Themen.

Als Bildungsexperte wurden meine Fragen zur Ausbildung von Fachkräften sowohl im Berufsschulbereich als auch im Hochschulbereich beantwortet. Ich habe den Unterschied zwischen der dualen Ausbildung in der Berufsschule und der Hochschulausbildung gesehen.

Im Namen der Assoziation Shanyrak möchte ich dem EBZ-Team für die zur Verfügung gestellten Materialien und die hervorragende Organisation der Weiterbildung danken.

Aziz Dzhalilov ist Stellvertretender Direktor für Bildung der Berufsschule für Bau- und Ingenieurwesen in Almaty

Seit 2020 führt ein internationales Konsortium von Partnern aus Kasachstan, Usbekistan und Deutschland das Projekt PROMHOUSE durch, das darauf abzielt, das Ausbildungsniveau auf dem Gebiet der Verwaltung und Instandhaltung von Wohngebäuden und der kommunalen Dienstleistungen zu verbessern und die beruflichen Fähigkeiten von Lehrkräften an Berufsschulen zu erweitern.

Im Rahmen des Projekts wurde vom 20. bis zum 24. Juni eine Studienreise einer länderübergreifenden Arbeitsgruppe zum Europäischen Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (EBZ) in Bochum, Deutschland, organisiert.

Während des Aufenthalts fanden Treffen mit führenden Experten und Beratungen über die Aus- und Weiterbildung in den Bereichen Instandhaltung und Immobilienverwaltung statt. Die wichtigsten Mittel zur Multiplikation der deutschen Erfahrungen waren Workshops, Meisterkurse und Besuche auf Baustellen in Nordrhein-Westfalen. Die während des Besuchs gewonnenen Informationen werden adaptiert und in den Ausbildungsprozess der Hochschule integriert.

Natalya Smoleva ist Dozentin, Berufsschule für Bauwesen in Kostanay

Für mich als Fachdozentin war das Material zur Digitalisierung in Wohnungsunternehmen sowie die Entwicklung und Strukturierung von Bildungsangeboten für die duale Ausbildung interessant.

Die Themen der Bildungsreise umfassten alle relevanten Fragen der Wohnungswirtschaft und der dualen Ausbildung an Hochschulen. Ich möchte auf die große Bedeutung der Sozialpartner der Ausbildungsstätten, in denen die Studierenden drei Viertel ihrer Studienzeit in Deutschland verbringen, hinweisen. Und außerdem auf die große Bedeutung der Berufe im Bereich der Wohnungswirtschaft mit ihren Besonderheiten.

Ich danke den Organisatoren der Bildungsreise für die Möglichkeit, die eigenen beruflichen Fähigkeiten zu verbessern, und hoffe, dass auch in Zukunft weitere Fortbildungskurse angeboten werden.

Aydarkhan Mukhametalinov ist Ausbildungsleiter an der Fachhochschule für Bauwesen und Technik, Nur-Sultan

Für mich als Berufsschullehrer und Lehrlingsausbilder sind die Informationen zur Hausverwaltung und zur Ausarbeitung von Bildungsprogrammen für das duale System sehr nützlich. Ich glaube, dass diese Zusammenarbeit im Bildungsbereich eine einzigartige Erfahrung ist, die es mir ermöglicht, in der Praxis neue Formen der Arbeit im Bildungssystem zu erproben. Dies ist eine Gelegenheit, einen enormen Energieschub und Inspirationen für weitere Verbesserungen im Beruf zu erhalten.

Wir möchten den Organisatoren der Bildungsreise für die Durchführung derartiger Veranstaltungen danken, die es uns ermöglichen, von den Erfahrungen unserer deutschen Kollegen zu lernen. Wir hoffen, dass das erworbene Wissen in Zukunft im Immobilien- und Bildungsbereich in Kasachstan umgesetzt werden kann.

Zakirov Jamshid, the Association of the organizations of professionally managing and serving housing funds (UYUSHMA), Uzbekistan:

„Bei der Vorstellung der Überbetrieblichen Berufsbildungsstätten („Kreishandwerkerschaft Ruhr“) haben wir mit den Auszubildenden gesprochen und dabei gesehen, wie sehr sie motiviert sind, praktische Fähigkeiten in der dualen Ausbildung zu erwerben. Neben der Aneignung theoretischer Kenntnisse hat jeder Auszubildende die Möglichkeit, seine praktischen Fähigkeiten am Arbeitsplatz zu festigen. Das Vertrauen der Auszubildenden, dass zertifizierte Fachkräfte mit handwerklichen Fähigkeiten auf dem Arbeitsmarkt geschätzt werden, gibt ihnen außerdem die Kraft und das Ziel für lebenslanges Lernen.

Bei der Beschäftigung mit den Erfahrungen der energetischen Modernisierung und Sanierung von Wohnungen in der „Flüssesiedlung“ des kommunalen Wohnungsunternehmens VBW Bauen und Wohnen GmbH im Bochumer Stadtteil Grumme habe ich mein besonderes Augenmerk auf das Konzept des „barrierefreien Wohnens“ gelenkt. Vor allem, wenn man viel Zeit zu Hause verbringt und das Wohnen in einer komfortablen Wohnung für eine sozial benachteiligte Gruppe eine Priorität darstellt. Menschen mit einer Behinderung die Möglichkeit zu geben, sich vollwertig zu fühlen und nicht auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein, zeugt meiner Meinung nach von großer Menschlichkeit.“

Schatanova Khairiniso, Direktorin des Verwaltungsunternehmens Samarkand, Uzbekistan:

„Besonders gut gefallen hat mir der Anbau von standardisierten Stahlbalkonen für Mehrfamilienhäuser. Bei der Modernisierung eines Wohngebäudes tragen solche Maßnahmen nicht nur zur Attraktivität, sondern auch zum Wohnkomfort bei. Wenn man in einem Haus wohnt, in dem man das Gefühl hat, etwas Platz im Freien und frische Luft zu haben, dann ist das etwas, was unsere Bevölkerung sicher gerne annehmen würde. Erfahrungsgemäß haben unsere Leute oft versucht, im Freien zu sein. Sie haben daher versucht, Balkone anzubauen, die nicht dem Standard entsprechen und deren technischer Zustand nicht zufriedenstellen kann. Das ist gut für die Wirtschaft – es vergrößert den Bereich für die Instandhaltung – und ist gut für die Bewohner – sie haben dann zusätzlichen Raum in einem offenen Bereich.“

„Mir sind auf der Bildungsreise zum Europäischen Bildungszentrum EBZ die Überbetrieblichen Berufsbildungsstätten in Erinnerung geblieben. Und ich bin einmal mehr davon überzeugt, dass auch die Arbeitgeber an der Ausbildung junger Fachkräfte beteiligt werden sollten. Wir organisieren Studienreisen zur Hochschule für Architektur und Bauwesen in Almalyk (oder auch Olmaliq – eine kreisfreie Stadt in der usbekischen Provinz Taschkent) und zu lokalen Ausbildungszentren (sogenannten „Monozentren“), um eine Zusammenarbeit im Bereich der praktischen Ausbildung und des dualen Studiums aufzubauen. Außerdem sind wir bereit, unsere jungen Fachkräfte zu Weiterbildungskursen zu schicken und die erfahrenen Kräfte in die Verwaltung von Wohnimmobilien zu vermitteln.“

Ergashev Elior ist Abteilungsleiter des Instituts für Pädagogische Innovation

Der Bildungsprozess ist organisiert und es sind alle Voraussetzungen geschaffen, damit die Studenten am EBZ eine hochwertige Ausbildung erhalten. Ausgestattet mit allen Werkzeugen, Ausrüstungen und Ausgangsmaterialien, die für eine sinnvolle und effektive Wissensvermittlung erforderlich sind. Die modernen Laborarbeitsplätze und Ausrüstungen sind mit QR-Codes versehen, und ich war erstaunt, dass die Schüler durch Scannen dieses QR-Codes die erforderlichen Unterrichtsmaterialien herunterladen können. Das duale Ausbildungssystem, das dort aufgebaut wurde, gewährleistet die Integration der praktischen Ausbildung mit dem Lernprozess, was die Grundlage für den Erwerb beruflicher Kompetenzen durch die Auszubildenden bildet. Dies ist die wichtigste Grundlage für die von den Arbeitgebern geforderte Ausbildung. Darüber hinaus führt die Einbeziehung der Arbeitgeber in den Bildungsprozess und die Förderung von begabten Schülern zu einer stärkeren Motivation zum Lernen. Ich kam zum Schluss, dass es notwendig ist, das System der dualen Ausbildung in der Berufsbildung einzuführen und weiter zu verbessern, die Beteiligung der Arbeitgeber am Bildungsprozess zu erweitern und Bildungsprogramme zu entwickeln, die ihren Anforderungen entsprechen sowie die Bildungseinrichtungen mit modernem Lehrmaterial auszustatten und erfahrene Dozenten und Ausbilder heranzuziehen.

Projektrahmen und Organisatoren der Bildungsreise

... vom Projektkoordinator der Initiative Wohnungswirtschaft Osteuropa e.V. (IWO), Berlin, und dem Projektpartner Europäisches Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (EBZ) organisiert. Sie fand dabei wichtige Unterstützung der Europäischen Union für die zentralasiatischen Länder Kasachstan und Usbekistan im Rahmen des Projektes PROMHOUSE.

Der Dialog über Fragen der Ausbildung von Spezialisten für die Immobilienwirtschaft zwischen EBZ und Projektpartner aus Zentralasien wird im Projekt fortgesetzt. Es finden weitere Veranstaltungen online und offline statt. Das Projekt läuft bis Ende 2023.

Die Inhalte der Bildungsreise

... die Grundzüge der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in Deutschland, die Arbeitsbereiche, den Aufbau und die Organisation des EBZ, die Klima- und Energiewende sowie die Digitalisierung in der Immobilienwirtschaft. Schwerpunktthema waren die Besonderheiten der Immobilienverwaltung sowie die Aufgaben, Ausbildung und Qualifizierung von Immobilienverwaltern und Hausmeistern.

Die Referenten

… Prof. Dr.-Ing. Viktor Grinewitschus, EBZ Business School (FH), Experte für Energiefragen der Immobilienwirtschaft, Rüdiger Grebe, Leiter der EBZ Akademie, Christian Seip, Sachverständiger für Immobilienbewertungen und Trainer der EBZ Akademie, Massimo Füllbeck Sachverständiger in Sachen Immobilienverwaltung und Fachtrainer der EBZ Akademie, Prof. Dr.-Ing. Heiko Gsell, an der EBZ Business School (FH) Inhaber der Professur für Wirtschaftsinformatik, Timo Wanke, Mitarbeiter im Referat Digitalisierung und Demographie des GdW in Berlin, und Dr. Ralf Lehmann (zuletzt in der Geschäftsführung der Apleona Real Estate) und Trainer der EBZ Akademie.

Larissa Schreckenbach als Projektleiterin stellte PROMHOUSE, seine Ziele und Aufgaben und auch die EU-Strategie für Zentralasien vor. Ferner informierte sie die Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit der Informationsschrift „Current developments in the housing sectors in Kazakhstan & Uzbekistan – EU Strategy – PROMHOUSE contributions“. Diese Schrift wurde von der Initiative Wohnungswirtschaft Osteuropa (IWO) e.V. im Rahmen des Projektes PROMHOUSE vorbereitet.

Larissa Schreckenbach hat überdies die O-Töne der Teilnehmer und Teilnehmerinnen ins Deutsche übersetzt.

Die Exkursionen

... zunächst über den Campus des EBZ und zur nahe gelegenen Kreishandwerkerschaft Ruhr. Um die Arbeit und Aufgaben einer Genossenschaft vor Ort zu studieren, gab es einen Ausflug zur hgw eG in Hattingen. Bei der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft KHW Kommunale Haus und Wohnen GmbH in Rheda-Wiedenbrück gab es schöne Beispiele für energetische Modernisierung zu besichtigen. Wie die Felder und Tätigkeiten im kommunalen Kontext aussehen, konnte anhand des Beispiels der Flüssesiedlung in Bochum gezeigt werden, einem Vorzeigeprojekt der VBW Bauen und Wohnen GmbH.