Das EBZ bekommt eine neue Photovoltaikanlage – und die alte ein zweites Leben

Seit dem Jahr 2011 erzeugte eine PV-Anlage auf dem Dach des EBZ – Europäisches Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Strom. Davon profitierte nicht nur die Umwelt, sondern auch die Finanzen der EBZ Business School. Nun ist die Anlage in die Jahre gekommen und ersetzt worden. Eine Spende rettet sie vor der Verschrottung.

Vor mehr als zehn Jahren haben die im Verein Wohnen im Revier (WIR) organsierten Kommunalen Wohnungsunternehmen des Ruhrgebiets dem EBZ eine Photovoltaik-Anlage gespendet. Mit den Erlösen aus der Einspeisung sollte die damals noch junge EBZ Business School (FH) unterstützt werden, um dem Nachwuchs der Branche angemessene Studienbedingungen zu ermöglichen. Über viele Jahre hat diese für damalige Verhältnisse schon recht große Anlage mit 30 kWp Leistung ihren Dienst tadellos versehen. Insgesamt produzierte sie seit 2011 rund 24.000 kWh jährlich. Das entspricht laut Prof. Dr.-Ing. Philip Engelhardt, Leiter des Studiengangs B.Sc. Nachhaltiges Energie- und Immobilienmanagement, einer CO2-Einsparung von rund sieben Tonnen pro Jahr und einem eingesparten fünfstelligen Euro-Betrag.

Doch inzwischen ist die Anlage in die Jahre gekommen. Denn die Module verlieren mit der Zeit an Leistung, und die Wechselrichtertechnik musste ausgetauscht werden. Die EBZ Stiftung hat darum beschlossen, die alte Anlage durch eine neue zu ersetzen und den Strom nun auch selbst zu nutzen, was bislang mangels geeigneter Speichertechnologien noch nicht möglich war.

Nun konnte das neue, erheblich vergrößerte und leistungsfähigere Solarkraftwerk auf den Dächern des EBZ in Betrieb gehen. Durch die fortgeschrittene Technik und den höheren Wirkungsgrad ist es nun möglich, mit der Leistung von 397 kWp und einem zu erwartenden Stromertrag von rund 300.000 kWh pro Jahr rund 60 Prozent des Strombedarfs im Bildungszentrum an der Bochumer Springorumallee zu decken. Beim aktuellen Emissionsfaktor der Bochumer Stadtwerke entspräche das einer CO2-Einsparung von jährlich etwa 100 Tonnen. Wie die alte Anlage auch, trägt das neue Kraftwerk auch zur Finanzierung guter Studien- und Lehrbedingungen und zum nachhaltigen Energiemanagement am EBZ bei.

Ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit steht auch die Verwendung der alten Anlage. Denn ihr droht keinesfalls die Verschrottung. Stattdessen erhält sie ein zweites Leben und wird gespendet. Wie damals, als die Anlage ihren Weg zum EBZ fand, wird der Verein Wohnen im Revier das Solarkraftwerk weiterspenden. Schon bald sollen die Module in Sierra Leone ihren Dienst verrichten und eine Krankenstation mit Strom versorgen. Durch die längere und intensivere Sonneneinstrahlung werden auch die für gemäßigte Breiten weniger geeigneten Module noch respektable Erträge erzielen.

Norbert Riffel, Geschäftsführer der VBW Bochum und Sprecher des Vorstands des Vereins Wohnen im Revier betont, dass bereits vor zehn Jahren das Thema dezentrale Stromversorgung und Nachhaltigkeit ein wesentlicher Bestandteil der in WIR zusammengeschlossenen Unternehmen war und weiterhin ist. Daher begrüßen die Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit der Weiternutzung sehr und freuen sich, dass das EBZ als großer dezentraler PV-Stromerzeuger ein Vorbild für die Branche ist.