Zweite EBZ Online-Konferenz Ausbildung und Personalentwicklung

„Präsenzunterricht wird in Zukunft Premiumprodukt“

Zum zweiten Mal lud das EBZ zur Web Konferenz „Ausbildung und Personalentwicklung in Zeiten des Online-Lernens“. Experten des EBZ wagten einen Ausblick auf die Zukunft des Lernens. Die EBZ-Experten analysierten, welche Kompetenzen Voraussetzungen für das Arbeiten 4.0 sind. Darüber hinaus stellte InWIS Ergebnisse der Studie „Nachbarschaftshilfe in der Corona-Pandemie“ vor. Der AGV erläuterte arbeitsrechtliche und schulrechtliche Neuerungen, die Betriebe im Zusammenhang der Corona-Pandemie beachten müssen.

„Auch das EBZ befindet sich im Transformationsprozess“, so Klaus Leuchtmann, Vorstandsvorsitzender des EBZ zu Beginn der Veranstaltung. In Zeiten der Corona-Pandemie verlagerte die Bildungseinrichtung seine Lernangebote von Präsenz ins digitale und setzt auch auf Hybridveranstaltungen. „Wir haben in der erzwungenen Testphase viele Erfahrungen gemacht und haben nun ein Gefühl dafür bekommen, welche Bildungsangebote online auch gut funktionieren.“

Die durchgeführte EBZ-Studie zum digitalen Lernen zeigt, dass die Online-Angebote sehr positiv bei den Bildungsteilnehmerinnen und Teilnehmern ankommen und deren Bedürfnisse decken.

Didaktik am EBZ Berufskolleg – Vorbereitung auf die Arbeitswelt von morgen

„Am EBZ Berufskolleg wird EDV gemäß Lehrplan nicht als separates Fach unterrichtet. Die Förderung digitaler Schlüsselkompetenzen ist integraler Bestandteil des Unterrichts in allen Lernfeldern und Unterrichtsfächern. Auf der Grundlage des Medienkompetenzrahmens NRW ist die Vermittlung der verschiedenen Kompetenzbereiche ein fester Bestandteil der Didaktischen Jahresplanung“, so Annegret Buch, Schulleiterin des EBZ Berufskolleg.

Bereits seit 2012 arbeitet das EBZ Berufskolleg mit der digitalen Lernplattform „Moodle“. Im Zuge der schrittweisen Digitalisierung der Schülerbriefe, wurden erste Möglichkeiten für mobiles Lernen geschaffen. Mittlerweile sind über 4000 immobilienwirtschaftliche Fragen auf der Plattform hinterlegt, mit denen die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen und ihre Kompetenzen testen und erweitern können. Im Berufskolleg ist der Einsatz digitaler Medien wesentlicher Bestandteil des Unterrichts. Zur Fortschreibung der medialen Unterrichtsentwicklung werden die Lehrkräfte kontinuierlich fortgebildet und für den Umgang mit digitalen Lern-Tools geschult. „Durch den Einsatz digitaler Tools machen wir unsere Schülerinnen und Schüler für den Berufsalltag in der stetig digitaler werdenden Arbeitswelt fit“, so Annegret Buch.

Herausforderung HomeOffice – Erfolgsfaktor Führung

Welche wichtigen Grundlagen für arbeiten zu Hause gegeben sein müssen, erläuterte Dr. Tobias Keller, Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Management und Personalentwicklung an der EBZ Business School: „Die Führungskräfte müssen den Mitarbeitern Autonomie und Selbstkontrolle übertragen. Durch Personalentwicklung gilt es, sie zur Selbstorganisation und Selbstführung zu befähigen. Wichtig ist auch, dass das Unternehmen eine verantwortungsbewusste Arbeitskultur vorlebt“, so der Experte. Da im HomeOffice die Grenzen von Arbeit und Freizeit schnell verlaufen, ist es für alle Arbeitnehmer empfehlenswert, neue Feierabendrituale zu entdecken und diese konsequent zu pflegen.

Digitale Arbeitswelt verlangt neue Schlüsselqualifikationen

Rüdiger Grebe, Leiter der EBZ Akademie, stellte die Erkenntnisse der IUBH-Whitepaper-Trendstudie Upskilling 2020 und des Future Skills Diskussionspapers des Stifterverbandes vor.

Demnach erfordern die neuen Arbeitsformen bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein verändertes Set an digitalen und nicht-digitalen Schlüsselqualifikationen. Darüber hinaus werden Technologie-Spezialisten, wie Datenanalysten, für den Umgang mit transformativen Technologien benötigt.

Diesen Bedarf gilt es mit „Upskilling“ zu schließen. Der Begriff meint die kontinuierliche und konsequente Weiterbildung im Sinne eines lebenslangen Lernens und der stetigen Erweiterung der eigenen Kompetenzen.

Nachbarschaftshilfe in der Corona-Pandemie – hohe Bereitschaft – fehlende Organisationsstrukturen 

„Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Wohnungsunternehmen müssen sensibilisiert werden, denn sie sind während der Corona-Pandemie stärker denn je Ansprechpartner für und Koordinatorinnen und Koordinatoren von nachbarschaftlicher Hilfe“, so Torsten Bölting, Geschäftsführer von InWIS. Er stellte die Ergebnisse der repräsentativen Studie „Nachbarschaftshilfe in der Corona-Pandemie“ vor, die InWIS im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen durchführte.

Diese ergab, dass die Hilfsbereitschaft von Mieterinnen und Mieter in Zeiten der Pandemie groß ist und es zu überlegen gilt, dieses Engagement zu organisieren. Aufgabe von Wohnungsunternehmen könnte es sein, Informationen über die Möglichkeiten des Engagements (z.B. Einkaufshilfe) zu bündeln oder aber eine zentrale Anlaufstelle zu schaffen.

Corona-Prämie als vielseitiges Instrument für Arbeitgeber 

Prof. Dr. Michael Worzalla, Vorstandsmitglied des Arbeitgeberverbandes der Deutschen Immobilienwirtschaft e.V. und Professor für privates und öffentliches Wirtschaftsrecht an der EBZ Business School, sowie Patricia Will, Rechtsanwältin beim AGV, sensibilisierten dafür, dass ein vorgewiesener Corona-Test eines aus dem Urlaub zurück gekehrten Mitarbeiters bzw. einer Mitarbeiterin zwingend in deutsche oder englischer Sprache vorgelegt werden muss.

Darüber hinaus thematisierten sie die Corona-Prämie von 300 Euro, die kein Entgelt im steuerlichen Sinne, sondern vielmehr eine Unterstützung für die Arbeitnehmer und damit eher als Teil des Konjunkturpaketes der Bundesregierung zu verstehen sei.

 

Die Reaktion der Teilnehmer der Online Konferenz war so positiv, dass das EBZ das Format regelmäßig fortführen wird. Der nächste Termin wird zeitnah bekannt gegeben.